Foto: Mirka Klos

Ihor Kysylevych, Absolvent der Philosophisch-Theologischen Fakultät der Ukrainischen Katholischen Universität und ehemaliger Mitarbeiter der Informationsabteilung der Universität sowie Vater von fünf Kindern, sagte: „Die UCU liegt mir als meiner Alma Mater sehr am Herzen. Meine Frau und ich haben sogar ein Haus ganz in der Nähe der UCU gekauft; Wir wohnen in einem Gebäude gegenüber dem Campus. Letzte Nacht hat sich innerhalb von Sekunden alles verändert. Das Leben fühlt sich jetzt völlig anders an. Ehrlich gesagt hatten meine Frau und ich nicht damit gerechnet, dass der Krieg so nah sein würde. Wir dachten, Lemberg sei eine sichere Stadt für uns und unsere Kinder. Aber der Krieg ist wirklich nah. Wir haben auf den Alarm reagiert, aber da wir fünf Kinder haben, darunter ein Baby, konnten wir nicht ins Tierheim gehen. Wir nutzten die Zwei-Wände-Regel und warteten im Flur. Dann ereignete sich eine ziemlich heftige Explosion, gefolgt von einer weiteren, noch heftigeren. Die Fenster unserer Wohnung wurden gesprengt. Aufgrund der Druckwelle klemmte unsere Ausgangstür und wir konnten die Wohnung nicht sofort verlassen. Wir rochen Gas; es war gefährlich. Wir wussten, dass es einen weiteren Aufprall geben würde, also rannten wir in allem, was wir trugen, aus der Wohnung und rannten instinktiv los, um in der Sophienkirche auf dem Campus Schutz zu suchen. Auf dem Weg zur Kirche kam es zu einem dritten Aufprall. Wir fielen zu Boden und ich spürte die Schockwelle körperlich, obwohl wir schon ziemlich weit entfernt waren. Nachdem der Alarm beendet war, gingen wir in den Park, um frische Luft zu schnappen. Im Park trafen wir Rektor Taras Dobko, Volodymyr Turchynovsky und Natalia Klymovska. Die Leute kamen mitten in der Nacht heraus, um zu sehen, wie ihre Studenten waren, wie der Campus war ... Wir hatten ein kurzes Gespräch. Sie haben mich moralisch und psychologisch so sehr unterstützt und ich bin ihnen sehr dankbar. Gott sei Dank, dass meine Familie am Leben ist, wir sind alle in Sicherheit. Es bleibt nur noch, für die Opfer zu beten.“